Werner Asam (*1944 in München) ist Schauspieler, Regisseur und Autor. Bekannt wurde er im Fernsehen durch Serien wie Forsthaus Falkenau und Der Alte, doch seine besondere Leidenschaft gilt bis heute dem Theater. Mit Humor, Herz und Gespür für bayerisches Lokalkolorit schreibt und inszeniert er Stücke, die Publikum wie Spieler gleichermaßen begeistern.
von Werner Asam
Wir schreiben das Jahr 1895 in einem kleinen idyllischen Dorf im Chiemgau. Der Franzosenkrieg 1870/71 spukt noch in den Köpfen derer, die ihn erlebt haben. Bayern musste seine Selbständigkeit zu Gunsten eines von Preußen dominierten und von Bismarck installierten großen Deutschland aufgeben. König Ludwig II., der „Kini“, ist 1886 im Starnberger See ertrunken, Bayern unter Prinzregent Luitpold ein reiner Verwaltungsstaat geworden.
Selbst 25 Jahre nach dem Franzosenkrieg feiern vier Veteranen, der Postler, der Bräu, der Bürgermeister und der Schmied, alljährlich ihren „großen Tag“, den Gedenktag der „Schlacht von Sedan“. Am Abend in der Wirtsstube, wenn schon einige Bier intus sind, wird aus jedem Jahr ein bisschen mehr herausgeholt: die Helden des Dorfes sind im Laufe der Jahre zu „Helden von Sedan“ aufgestiegen. Dabei waren die vier weder in Sedan noch sonst an irgendeiner Schlacht beteiligt, sondern während des Krieges Soldaten im Nachschub.
Zählt das nicht? Und zählt es nicht auch, dass sie sich alle Jahre wieder treffen und zusammenhalten? Doch während die vier Jubilare mit ihrer Vergangenheit hadern, hat der junge Amtsbote Lorenz ganz andere Sorgen: Er soll auf Wunsch seines Vaters, selbst bei einem Krieg dabei gewesen, den Stammtisch der Veteranen übernehmen. Der Konflikt ist also gleich doppelt: zwischen Alt und Jung, zwischen Realität und hehrer Heldenfassade.
Als schließlich herausgestellt wird, dass der Bräu des Dorfes die Liebesgeschichte eines Mitstreiters mit seiner Frau als Heldentat ausgibt, eskaliert die Lage. Ein handfester Streit droht die Freundschaft zu zerstören.
Am Ende, in der Wirtsstube des kleinen Dorfes, drohen die vier Freunde auseinanderzugehen – doch finden sie gemeinsam eine überraschende Lösung.
Personen und Darsteller:
Aurelia Weindl – Marlene Wagner-Müller
Ignaz Keitmair – Konrad Ettengruber
Anneliese Wochinger – Conni Biberger
Ludwig Wochinger – Andreas Heinz
Julie Lindinger – Brigitte Schmid
Joseph Lindinger – Thomas Seeber
Hedwig Lackner – Sonja Huber
Georg Lackner – Robert Jahny
Isabella Brunthaler – Kristina Ingerl
Rudoph Wochinger – Kolja Frank
Veit – Paul Schretzlmeier
Zenzei – Udo Villwock
Lehner – Christian Trippner
Hausner – Harald Huber
Bauer – Benno Kreuzmair
Veteranen-Kapelle:
Martin Gammel, Fabian Dietz, Norbert Bierek, Marcus Lohr
Autor und Regisseur:
Werner Asam
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